Begründung für Bürgerentscheid 2 - Neubau des Hauses des Gastes - Vorlage der Gemeindevertretung

Die Gemeinde Nebel hat im Jahr 2012 ein nahezu deckungsgleiches Sanierungsvorhaben (inklusive Neubauteil) zum jetzigen Bürgerbegehren nach intensiven und komplexen (Fach-) Planungen und politischen Beratungen aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Die Unterschiede zum Vorhaben der Initiatoren des Bürgerbegehrens liegen im Wesentlichen darin, dass das damalige Vorhaben mit vielen einhergehenden Schwierigkeiten (Brandschutz, Barrierefreiheit, energetischer Konzeption, Nutzungsmöglichkeiten und neuem Raumkonzept) durchgeplant war und gleichzeitig eine Förderfähigkeit für energetische Maßnahmen und für das Gesamtvorhaben in den maßgeblichen Bereichen erreicht werden konnte. Trotz der schon damals zwingend erforderlichen Förderung überstiegen die abschließenden Gesamtkosten die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde.

Unsere Entscheidungsgründe für einen kompletten Neubau

In den letzten Jahren hat sich der Handlungsbedarf rund um das Haus des Gastes zunehmend verstärkt. Gleichzeitig sind die Ansprüche an zeitgemäßes Bauen, Energieversorgung, touristische Einrichtungen und Angebote für unsere Gäste deutlich gewachsen. Multifunktionalität und zeitgemäße Aufenthaltsqualitäten (Wohlfühlambiente und Mehrwerte) gewinnen insbesondere im Tourismus zunehmend an Bedeutung.

Gleiches gilt beispielsweise u.a. auch für den Gemeinschaftswohnraum, der unseren ehrenamtlichen DLRG-Rettungscrews zur Verfügung gestellt wird. Zwei- oder Einbettzimmer mit eigenen Sanitäranlagen sowie funktionale und zeitgemäße Gemeinschaftsräume sind gerade bei den jungen Rettungskräften inzwischen schon standortentscheidend.

Hinzu kommt der von Fachleuten (a Landschaftsfachplaner / b Landschaftsgärtner) bestätigte Handlungsbedarf im vorhandenen Kurpark (kranke Bäume etc.).

Die Anforderungen einer zukunftsfähigen Entwicklung sind zwischenzeitlich vielfältig und nur schwer im vorhandenen Haus des Gastes zu realisieren.

Die allgemeinen Kostenentwicklungen und baulichen Voraussetzungen kommen erschwerend hinzu. Gerade bei der energetischen Versorgung gelten inzwischen vollkommen andere Maßstäbe als in 2012.

Die Gemeinde Nebel ist insbesondere aufgrund der unliebsamen Vorgeschichte (Sanierungsvorhaben 2012 ff) fest davon überzeugt, die aktuellen Herausforderungen und Ansprüche durch das Neubauvorhaben nachhaltig, zukunftsfähig und zu vergleichbaren Kosten eines Sanierungsvorhabens realisieren zu können.

Unsere Ziele:

1. Schaffung einer zeitgemäßen touristischen Infrastruktur und modernen Begegnungsstätte für die insulare Bevölkerung, Vereine und Verbände als auch für unsere Urlaubs-Gäste.

2. Nachhaltige Schaffung eines Gebäudes (mit Gründach), welches sich in Höhe und Optik zurücknimmt und das natürliche Umfeld nebst der St.-Clemens Kirche als eines der Wahrzeichen Amrums in Wert setzt.

3. Großes Augenmerk auf einer langfristigen und zeitgemäßen Energieversorgung nach bestmöglichen Standards.

4. Deutliche Aufwertung der veralteten Angebote und Räumlichkeiten und erhebliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität (Kinderbereich, Veranstaltungsbereich, Wahrnehmung des Weltnaturerbes Wattenmeer, Barrierefreiheit) u.v.m..

5. Zeitgemäße barrierefreie (!) Sanitäranlagen.

6. Synergetische und harmonische Anbindungen zwischen Kurpark und Gebäude.

7. Sicherlich hohe – aber langfristig kalkulierbare Kosten mit einhergehender öffentlicher Förderung im erforderlichen Rahmen.

8. Stärkung bzw. Ergänzung des gastronomischen Angebotes auf Amrum durch eine bedarfsorientierte Gastronomieeinrichtung insbesondere auch für Veranstaltungen.

9. Berücksichtigung des Hochwasserschutzes (Klimawandel).

10. Erhalt der touristischen Wettbewerbsfähigkeit der Gemeinde Nebel.