Definition / Beschreibung
Zum Lebensraumtyp gehören feuchte Senken und Ausblasungsmulden in Küstendünenbereichen auf sandigen Böden. Der Standort kann rein grund- oder brackwasserbeeinflusst sein. Kaum ein Lebensraum an der Küste ist so reich an seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wie die feuchten Dünentäler. Anteil des Verbreitungsgebietes feuchter Dünentäler in den Bundesländern Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein: HH 4 % (2,70 ha), NI 52 % (500 ha), SH 44 % (300 ha).
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Nach der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands gelten feuchte Dünentäler als „stark gefährdet“ bis „von vollständiger Vernichtung bedroht“. Feuchte Dünentäler sind vor allem durch die Entnahme von Grundwasser, Eindeichung, Aufschüttung, Verminderung von Erosionsprozessen, Überflutungsereignissen und durch Veränderung der Artenzusammensetzung beeinträchtigt. Weitere Gefährdungen sind die Luftverschmutzung und Eintrag atmogener Schadstoffe sowie das Ausbreiten invasiver Neophyten.
Entkusseln als Maßnahme stark verbuschter Dünentäler auf Amrum
Der Öömrang Ferian i.f. bemüht sich die verbuschten Täler händisch zu entkusseln. Eine besondere Herausforderung stellt die Abfuhr des entkusselten Materials dar. Die Maßnahmen müssen in der Regel mitten im NSG Amrumer Dünen durchgeführt werden. Schwere Maschinen und Geräte können nur schwer oder garnicht in das Gebiet gelangen, sodass sich Arbeitseinsätze in Form von Workcamps oder mit dem eigenen Freiwilligenteam empfehlen. Das Material muss mit Hilfe von Karren an die Abfuhrstelle transportiert werden. Eine weitere Herausforderung stellt die teils im Wachstum schon sehr fortgeschrittene Verbuschung dar. So müssen ggf. Gehölze von über 2 m Höhe und einem Stammdurchmesser von mehreren Zentimetern samt Wurzelwerk mit Körpereinsatz entfernt werden. Dennoch kann dieser Einsatz in einer kleinen Gruppe innerhalb weniger Stunden zum Erfolg führen