Stefan Klindtberg – Der Insel-Ginmacher , © Account Butlers© Account Butlers

Der Insel-Ginmacher

09.02.2021

Amrum ist seine Heimat, Elektrotechnik sein Beruf, aber die Gin-Destillation seine Passion. Stefan Klindtberg ist auf der Insel der Freiheit geboren und hat seit 2016 eine ganz besondere Liebhaberei gefunden. Nach eigenen Rezepturen sind bisher drei beliebte Gin-Sorten entstanden: Der original Öömrang Gin mit echtem Amrumer Wasser und Amrumer Meersalz, der Föhring Insel Gin und der Sölring Insel Gin. Die Namen sind angelehnt an das auf der jeweiligen Insel gesprochene Friesisch. Mittlerweile hat er mehrere Tausend Flaschen verkauft, die meisten Restaurants und Bars auf Amrum lieben ihn und ein ganzes Netzwerk an Internetseiten und Verkaufsstellen – auch auf dem Festland – vertreiben seinen Gin.

„Auf der Insel fühle ich mich generell frei, weil ich hier zuhause bin. Besonders aber auf dem Meer, wenn ich mit meinem Boot unterwegs bin: Einfach vor der Insel treiben lassen und in den Himmel schauen.“

Stefan ist heute 51 Jahre alt und lebt mit seinem jüngeren Sohn in Nebel, der ältere Sohn studiert in Bochum. Nach seiner Ausbildung zum Rettungssanitäter in Bellin bei Kiel, gab es weitere Stationen in Niebüll und auf Föhr. Sein Freundeskreis und Lebensmittelpunkt war und blieb aber auf Amrum. Im Jahr 1994 entschloss er sich ganz auf Amrum zu leben und begann seine berufliche weitere Laufbahn mit der Übernahme der Firma Elektrotechnik Drews.

Die Idee eigenen Gin herzustellen ist an einem Oktoberabend am Kaminfeuer mit seinem Freund entstanden. Beim damaligen Gin-Tasting hat ihm keiner besonders gut geschmeckt. Und der Abend endete auf friesische Art: Er wollte es besser machen. Nach einem Destillations-Seminar probierte er ein Jahr verschiedene Rezepturen aus und vollendete den ersten original Amrumer Gin als London Dry Gin in höchster Qualitätsstufe. Tonkabohne, Kardamon, Rosen- und Hibiskusblüten, Zitronenschale, Pflaume und Wacholder sind drin. Das Destillat entsteht mittlerweile zwischen Flensburg und Kappeln an der Ostsee und wird später mit Amrumer Wasser auf trinkbare 44 Prozent gebracht.

Folglich ist „Sünheid“ sein Lieblingswort: Synonym für Gesundheit und den Amrumer Trinkspruch für „Prost“!

Und auch Stefan hat einen besonderen Tipp für Erstreisende: „Einfach Entschleunigen und die Insel genießen. Und an einem lauen Sommerabend unter dem Leuchtturm sitzen, auf das Meer sehen und die Strahlen des Leuchtturms verfolgen – das ist ein tolles, fast mystisches Erlebnis!“

Besonders lecker findet er den frischen Fisch, der bei seinem Freund direkt vom Kutter kommt. Schmunzelnd ergänzt er: Empfehlen kann er selbstverständlich auch die Restaurants auf der Insel, er kennt sie ja alle.

Das gesunde Reizklima der Insel ist für ihn einzigartig. „Die Luft ist hier eine andere, hat mehr Volumen und es herrscht immer eine leichte Brise! Umso dichter man am Wasser ist, umso mehr gesunde maritime Aerosole, Jod und Salz nimmt man auf.“