Im Friesendorf Nebel ist sein zuhause, bekannt ist er auf der ganzen Insel und eigentlich auch noch weit darüber hinaus. Wir sprechen heute über Rüdiger Sokollek, den Leiter des einzigen und damit auch besten Shantychors auf Amrum. Sein Traum war es immer Musik zu machen, auf Amrum hat er letztendlich dazu die Zeit gefunden. 1995 entstand die Idee in der Volkshochschule einen Shantychor zu gründen. „Es ist geile Musik, es ist Arbeitsmusik, die Musik gibt den Arbeitsrhythmus an. Viele von uns - nicht nur die Älteren - waren sehr traurig, dass über die Corona-Zeit nicht gesungen werden durfte. Aktuell sind die Proben aber wieder erlaubt und allen macht es unendlich Spaß und es ist ausgesprochen lustig.“ Mittlerweile sind die 20 Mitglieder mit Eifer dabei. Im Laufe der Zeit sind vier CDs mit fast 80 Titeln entstanden.
Das aktuelle Repertoire umfasst etwa 120 Shantys und Seemannslieder. „HIER KANN ICH MACHEN WAS ICH WILL UND ALLE MACHEN MIT! WIR HABEN UNSEREN PLATZ AUF DER INSEL GEFUNDEN, VIELE KENNEN UNS, HABEN ALL UNSERE CDS, DIE KINDER KÖNNEN DIE LIEDER MITSINGEN. SIE UMARMEN UNS UND FREUEN SICH UNS ZU SEHEN!“
Rüdigers neuestes Projekt ist ein Stummfilm von 1925: Zu diesem einzigartigen Filmdokument spielt er im Norddorfer Gemeindehaus Klavier, so wie es damals im Kino üblich war. Der Titel: „Ferientage auf Amrum 1925“. Seit 1991 lebt Rüdiger auf der Insel der Freiheit. „Mein Freiheitsgefühl auf Amrum?Das ist die grandiose Natur, der riesige Kniepsand, die ausgedehnten Dünen- und Waldgebiete, wo man selbst in der Hauptsaison wenig Menschen trifft. Auf Amrum gibt es wenig Zäune! Der Strand, die Parkplätze und vieles mehr sind frei und kosten nichts, es gibt keine Kassenhäuschen und Absperrungen, wie auf manch anderen Inseln!“. Besonders gefallen mir Schilder wie „Vernünftige fahren hier nicht Fahrrad, den anderen ist es verboten“. Gerne wandert er auf den „Eesenhugh“, den höchsten Grabhügel der Insel bei Stenodde, von dort kann man sogar die Windräder auf dem Festland sehen und die Speicher vom Husumer Hafen. Ein weiterer Tipp ist es am Wattenmeer entlangzulaufen, um die Mystik der Wiesen mit tausenden von Eiderenten, Graugänsen, Kiebietzen, Austernfischern und vielen anderen Vögeln zu erleben. Auch die beiden Enden der Insel, ob Nord- oder Südspitze, findet er sehenswert, beide einmal zu erlaufen gibt das beste Gefühl für die Insel.
„Es ist sehr ruhig hier, viele wollen sich einfach nur im Strandkorb entspannen und die Restaurants machen früh zu! Von einem Nachtleben wie in anderen Urlaubsregionen ist nichts zu merken. Aber es gibt auch schöne Veranstaltungen, die durch die AmrumTouristik organisiert werden. Die Gäste auf der Insel sind damit völlig zufrieden und wir hoffen, dass die Atmosphäre für immer so bleibt!“
